Buddy

Die Hundeversteher - Hundeschule Stuttgart

Kundenstimmen

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus unseren zahlreichen Referenzen.

Buddy

Gitti & Christoph

Als wir Buddy das erste Mal sahen, beeindruckte uns die Gelassenheit, mit der er uns zuzurufen schien: "Macht euch keine Sorgen, ich habe alles im Griff!" Das war erstaunlich, denn er war gerade erst aus einer Tötungsstation in Ungarn angekommen und musste sich in der Pflegestelle gegen mehrere Rüden behaupten. Genau diese Selbstsicherheit bewog uns, Buddy nach zwei Probewochen in unsere Familie aufzunehmen. Denn wir hatten noch nie einen Hund besessen, und seine ruhige, gelassene Art verhieß uns, dass wenigstens er wusste, wie das Zusammenleben von Mensch und Hund funktionierte.

Das Problem lag also von der ersten Sekunde an auf dem Tisch, und nach allem, was wir inzwischen über die Beziehung von Hund und Mensch gelernt haben, dürfte diese Regel für die meisten Mensch-Hund-Gemeinschaften gelten. Im Haus verhielt sich Buddy von Anfang an mustergültig. Vor allem nachdem er seine Scheu vor Innenräumen abgelegt hatte, war er respektvoll, entspannt, kinderlieb, unaufdringlich und freundlich zu unseren Besuchern.

Seine bisweilen erhöhte Wachsamkeit und unverhohlene Briefträgeraversion gab er schnell auf, nachdem er gelernt hatte, dass es sich lohnte, auf dem Platz zu bleiben, statt bellend zur Tür zu flitzen. Zwei Auffälligkeiten bereiteten uns allerdings anhaltend Sorgen: Erstens wuchs der angeblich bereits drei Jahre alte kastrierte Rüde munter weiter, bis er nach drei Monaten 40 Kilo wog und kaum mehr als mittelgroßer Hund zu bezeichnen war.

Buddy entwickelte sich vielmehr zu einem energiegeladenen Prachtvieh, das gerade in die Pubertät kam.Und zweitens zeigte Buddy außerhalb des Hauses von Anfang an ein völlig anderes Gesicht.

Bestenfalls mochte man sein Benehmen als "eigenständig" bezeichnen; man könnte aber auch sagen, dass er sich keinen Deut um uns scherte, sobald sich andere Hunde näherten. Er war dann schwer zu bändigen, lief weg und musste schließlich immer an die Leine genommen werden. Denn abrufbar war er nicht, und wenn wir ihn an anderen Hunden vorbei führen wollten, verwandelte sich unser gerade noch liebenswertes Bärchen für uns unbegreiflicherweise in einen tobenden Irren. Sehr bald, schon nach zwei Monaten, begannen wir mit ihm eine klassische Hundeausbildung.

Er lernte rasch, die Befehle auf dem Übungsplatz zuverlässig auszuführen, und wir erkannten einigermaßen beruhigt, dass unser Hund keineswegs gefährlich oder gar lernresistent war. Im Gegenteil, Buddy wurde (von einigen freizügigen Interpretationen bei der Befehlsausübung abgesehen) fast so etwas wie ein Musterschüler im Hundeverein. Sitz, Platz, Fuß, Bleib, Gib Pfote, Hopp, Lauf, Hier - er gehorchte im Normalfall aufs Wort, was unbedarften Spaziergängern oft anerkennendes Lob entlockte, wie gut wir doch unseren Hund erzogenen hatten.

Die Hundebegegnung an der Leine und die Abrufbarkeit blieben jedoch die großen Schwachstellen in unserer Erziehung und führten regelmäßig zu Konflikten - entweder mit unserem unwilligen Buddy oder mit anderen Hunden und ängstlichen Hundehaltern.In dieser Situation beschlossen wir, nach einer privaten Hundeschule zu suchen. Wir machten zunächst die Erfahrung, dass die wenigsten der um Rat befragten gewerblichen Hundetrainer wirklich nützliche Antworten wussten. Aber es wäre falsch, den Fehler bei anderen zu suchen. Der Fehler lag bei uns.

Es gelang uns nicht, Buddy zu verstehen und so mit ihm zu sprechen, dass er uns verstand und auch gewillt war, das zu tun, was wir von ihm wollten. Denn gegen seinen Willen ging gar nichts, und wir wollten unserem sonst so braven Hund ja nicht ständig unseren Willen aufzwingen müssen, sondern ihn als zuverlässigen Partner erziehen und richtig verstehen lernen.

Über eine befreundete Hundehalterin lernten wir nach etwa einem Jahr "Die Hundeversteher" kennen. Schon der erste Lernspaziergang mit mehreren anderen Hunden war für uns eine kleine Offenbarung, bei der wir viele Ängste und Missverständnisse aufklären konnten. Es gab tatsächlich Menschen, die uns ohne Oberlehrerattitüden verständlich machen konnten, wie unser Hund tickte und was wir tun mussten, um ohne Gewalt unser Ziel zu erreichen!

Das erste und einfachere Problem der Abrufbarkeit und Kontrolle beim Freilauf lösten Bea und Massimo mit einem wirksamen Dummy-Training. Mit einem konditionierten Zauberwort gelang es uns bereits nach 4-5 Trainerstunden, Buddys Aufmerksamkeit auch in schwierigen Situationen bei uns zu behalten und ihn außerhalb unseres direkten Einwirkungsbereichs recht sicher abzurufen. Er ist heute, nach einem knappen halben Jahr, auch ohne Dummy meist sehr gut abrufbar.

Das größere Problem der Leinenaggression wurde nach einer genauen Analyse unseres Fehlverhaltens und Buddys rassetypischer Verhaltensweise behandelt. Wir erfuhren dank Beas Recherchen, dass unser Hund kein gewöhnlicher ungarischer Mischlingshund war, sondern ein seltener Herdenschutzhund, dessen züchtungsbedingte Aufgabe es war, in wilden Bergregionen selbständig und ohne menschliche Hilfe Nutztierherden vor Wölfen und Bären zu beschützen.

Sein Dickschädel, der uns in seiner schwäbischen Emigration vor Probleme stellte, erschien plötzlich gar nicht mehr so unsinnig; also reagierten wir auf seine Sturheit nicht mehr mit Frustration, Wettbewerb oder Verärgerung, sondern mit Verständnis, Konsequenz und Beharrlichkeit - und vor allem mit Köpfchen. Denn in Wahrheit müssen Hundetrainer vor allem Menschen ausbilden können. Und darin sind "Die Hundeversteher" ganz große Klasse. Sie können nicht nur mit Hunden hervorragend kommunizieren, sondern auch mit Hundehaltern.

In unserem Fall hieß das, wir hatten zu lernen, dass wir Buddy immer einen Schritt voraus sein mussten. Und er hatte zu lernen, dass wir seine Aufgabe selbst übernehmen konnten. Die gewünschte Hierarchie und das richtige Verhalten wurden nicht mit puren Machtdemonstrationen durchgesetzt, sondern durch allmählich erlernte Voraussicht, Einschätzung seiner Motive, Standhaftigkeit und mit Hilfe von positiver Motivation. Wir wissen: unseren Erziehungszielen sind natürliche Grenzen gesetzt, denn Buddy wird sicher nie wie ein Pudel oder Cockerspaniel reagieren.

Durch "Die Hundeversteher" haben wir jedoch Werkzeuge in die Hand bekommen, wie wir unerwünschte Reaktionsmuster verhindern und umlenken können. Und, was noch wichtiger ist: Wir haben echtes Verständnis dafür gewonnen, wie unser Hund die Welt sieht.

Gitti & Christoph