Kundenstimmen
Dies ist nur ein kleiner Auszug aus unseren zahlreichen Referenzen.
Akhi
Elke und Martin
Akhi kam mit dem Flugzeug aus Madrid. Scheu und verwirrt kroch er aus der Transportkiste. Wir waren auf der Stelle verliebt. Im Verlauf der Tage ergaben sich die ersten Probleme. Akhi, bildschön, muskulös und pfeilschnell, zeigte außerhalb der Wohnung eine Mischung aus Angst und Aggression. Zuhause folgsam, selbstsicher und häufig verschmust, fürchtete er sich bei Spaziergängen vor Geräuschen und einzelnen Gegenständen, er erschrak, wenn wir uns bückten oder mit einem Gegenstand in der Hand auf ihn zugingen. Gleichzeitig kläffte er aggressiv andere Hunde und jede Art von Tier, Lastwagen und Moped an. Akhi streunte, nutzte bei Spaziergängen jede Chance zu Ausflügen, zum Besuch von Misthaufen und anderen Ecken, in denen er seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Stöbern, frönen konnte. Er war viel zu unruhig, um wie geplant unser Bürohund zu sein, undenkbar, mit ihm in belebten Gebieten spazieren zu gehen oder ein Restaurant, Biergarten o. ä. zu besuchen.
Vor allem aber eine Verhaltensweise wurde fast unerträglich. Bei jeder Art von Aufregung geriet Akhi so außer sich, dass er gegen uns ging. Er sprang uns an, kniff und zwickte uns in Arme, Waden und was er sonst zu greifen bekam. Jacken und T-Shirts gingen drauf, blaue Flecken und kleinere Wunden waren die Folge. Das schlimmste waren nicht die körperlichen Schmerzen, sondern die Verzweiflung darüber, vom eigenen Hund, den man liebt und der in anderen Situationen auch seine Liebe zu uns zeigen konnte, angegriffen zu werden. Mitunter kam es zu solchen Situationen ohne erkennbaren Anlass. Akhi brachte sich selbst in Wallung, biss in einen herumliegenden Lappen oder die Leine und schließlich uns. Auch der regelmäßige Besuch einer Hundeschule brachte uns nicht weiter. So ging das ein halbes Jahr. Spaziergänge waren teilweise quälend, immer von der Angst vor Akhis Ausrastern begleitet. Unsere Verzweiflung wuchs. Wir wollten es uns kaum eingestehen, aber wir fingen an darüber nachzudenken, Akhi an erfahrenere Problemhundbändiger abzugeben.
Alles wurde anders nachdem wir Massimo kontaktierten. Eine Bekannte hatte uns den Tipp gegeben. Als wir uns das erste Mal trafen, schaute sich Massimo ein Video an, in dem wir Akhis Ausraster und unsere Reaktion drauf dokumentiert hatten. Massimos Kommentar war ein Paradigmenwechsel in unserer Beziehung zu Akhi. „Das ist nicht gut für Euch, das ist aber auch nicht gut für Akhi. Der tanzt Euch nicht auf der Nase rum, der ist nicht dominant, dem geht’s nicht gut und er weiß sich nicht anders zu helfen. Ab jetzt wird’s für diesen Hund nichts Schlechtes mehr geben.“ Das wurde nun Programm und bereits in der zweiten Woche waren die ganz üblen Vorkommnisse Geschichte. Massimo begleitete uns auf zahlreichen Spaziergängen und brachte uns bei, Akhis Ausrastern zuvorzukommen und in etwas Positives zu drehen. Wir lernten mit dem Klicker zu arbeiten, den Unterschied zwischen Um- und Gegenkonditionierung, den Einsatz von Schleppleine und Unterbrecher. Dabei arbeitete Massimo vornehmlich mit uns und an unserem Verhalten. Er erklärte uns nicht nur technisch, wie wir mit Akhi umgehen sollten, sondern veränderte auch unsere Einstellung zu ihm. Während wir in der Zeit davor Akhi zwar inbrünstig liebten, aber auch glaubten, er sei halt ein „Problemhund“, konnte uns Massimo überzeugen, dass Akhi anders kann, wenn wir anders auf ihn reagieren. Mit dieser Einstellung und den erlernten Techniken machte es fortan Spaß, Akhi bei seinen Fortschritten zu beobachten. Dem schwierigen ersten halben Jahr folgten nun phantastische 6 Monate. Natürlich ging’s nach den ersten Erfolgen zeitweise nur schleppend weiter, vor allem Akhis Neigung zum Stöbern und Jagen sorgten immer wieder für Rückschläge. Aber Spaziergänge machten nun richtig Spaß, wir verbrachten tolle Urlaube und begannen weitere Themenfelder zu bearbeiten, z. B. Antigiftködertraining, etwas, das für einen verfressenen Streuner besonders schwierig ist.
Leider starb Akhi plötzlich und völlig überraschend. Wir waren untröstlich.
Seit Anfang 2016 haben wir Kaiya. Kaiya ist lieb und unproblematisch. Nach den ersten Wochen stellten wir sie Massimo vor. Trotz des Rüstzeugs, das er uns für Akhi mitgegeben hatte, konnten wir in einigen Sessions nochmals was dazulernen, bzw. uns von Massimo an das Vergessene erinnern lassen. Wir haben bisher noch gar nicht erwähnt, dass Massimo nicht nur ein phantastischer Hundeversteher ist, sondern auch ein sehr netter Mensch. Das zeigte sich nicht nur darin, dass wir immer jede Menge Spaß miteinander hatten, sondern auch darin, dass Massimo ohne jede Rücksicht auf geschäftliche Interessen die weitere Ausbildung von Kaiya in unsere alleinigen Hände gab.