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Die Hundeversteher - Hundeschule Stuttgart

Unsicherer Hund, was tun?

Eigentlich ist die Sache recht simpel: Ein unsicherer Hund braucht einen sicheren Partner. Doch wie vermittelt ihr eurem Hund Sicherheit und helft ihm mehr Vertrauen aufzubauen?

Unsicherheit erkennen

Es gibt kein durchgängiges, stereotypisches Verhalten bei unsicheren Hunden. Klassische Bekundungen von Unterwürfigkeit in Spannungssituationen, wie ein eingezogener Schwanz, sind noch recht klare Zeichen. Schwieriger wird es, wenn die Unsicherheit sich durch Nervosität äußert. Spannung erzeugt Nervosität, sowohl bei unsicheren als auch bei eher selbstbewussten Hunden. Beobachtet den nervösen Hund genau und bietet ihm Alternativen. Bringt ihn nicht in Situationen die ihn überfordern.

Sicherheit ausstrahlen

Einem unsicheren Hund gibt klare Führung die erwünschte Sicherheit. Die braucht er vor allem dann, wenn er sich in Situationen befindet, die Spannungen und Angst auslösen. Es ist ganz wichtig, dass ihr genau diese Situationen nicht vermeidet, sondern sie geordnet/kontrolliert herbeiführt.

Beispiel:
Euer Hund reagiert ängstlich, wenn er auf andere Hunde trifft. Also los: Organisiert Treffen mit sehr verträglichen Hunden. Ihr fühlt euch sicher und entspannt. Die Körpersprache eures Hundes sollte beim Zusammentreffen mit den anderen ebenfalls entspannt sein. Ist das nicht der Fall, habt ihr ihn überfordert. Gebt ihm Zeit und die individuelle Distanz. Lobt ihn wenn er entspannt oder gar freudig ist. Denkt daran:

Reale Gefahr ist das, was der Hund als solche einstuft und nicht das was eure Realität als Gefahr einstuft.

Ist alles entspannt, lasst euren Hund Kontakt aufnehmen. Bei den ersten Treffen bringt ihr am besten noch die lange Schleppleine an. So habt ihr die Kontrolle, wenn euer Hund im Laufe der Begegnung unsicher werden sollte und nicht mehr auf euch reagiert. Geht ein anderer Hund zu ruppig in die Kontaktaufnahme oder das Spiel, demonstriert eure Sicherheit. Beendet die Konfliktsituation und lasst es zu, falls euer Hund hinter euren Beinen Schutz sucht.

Vertrauen vermitteln

Vertrauen wächst durch einen verlässlichen Partner, der klar kommuniziert. Gebt eurem Hund durchgängig klare Rückmeldung auf gewünschtes Verhalten und konfrontiert ihn nicht mit Situationen in denen er scheitern würde. Falls er sich doch mal "daneben" verhalten sollte, so korrigiert ihn bitte nicht. Sein Scheitern ist euer Scheitern, fragt euch was ihr hättet anders machen können. Wenn ihr ihn korrigiert, werdet ihr seine Unsicherheit nur verstärken, da ihr seiner "schlechten Emotion" nur zusätzlichen Ballast drauf packt. Gebt ihm die Zeit und den Raum schöne Erfahrungen mit seinen Artgenossen zu machen und vermeidet für ihn unangenehme Situationen. So lernt der Hund nach und nach, dass er sich angstfrei und entspannt bewegen kann. Sein Vertrauen in euch wird wachsen.

Falls ihr euch in Hundebegegnungen mit eurem unsicheren Hund nicht sicher fühlt, holt euch professionelle Hilfe! Versucht nicht eure Unsicherheit zu überspielen, dass funktioniert nur selten. Die Gefahr, die Unsicherheit eurer Fellnase zu verschlimmern ist sehr groß!

Zuletzt aktualisiert am 1. Juni 2015 von Massimiliano Marziano.

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